Bei einer Übersetzung von 17/52 - und damit einer Kettenlänge von 128 anstatt 125 Kettengliedern "wackelt" die Kette schon heftig herum. Um hier etwas mehr Ruhe hineinzuringen habe ich eine Huski Kettenführung angebaut. Dazu musste jedoch ein Adapterblock aus Alu angefertigt werden und die Huski Führung etwas ausgefräst. Jetzt läuft die Kette wesentlich kultivierten und kann nicht abspringen...

Durch das neue Federbein kommt aber ein ganz anderes Problem. Die Schwinge steht jetzt in einem so heftigen Winkel, dass die Kette, mal entgegen der Laufrichtung gesehen, vom Ritzel den Berg hoch zur Schwinge klettern muss um dann, nach einem langen Schleifweg hinten wieder auf das Kettenrad zu treffen. Oder andersrum gesehen: nach 10Km Testfahrt war der originale Kettenschleifer an der Schwinge durch und die Kette versuchte, mir die Aluschwinge wegzuflexen.

Die Lösung ist einfach: von der originalen Übersetzung 16/45 auf 17/52 wechseln. 17er Ritzel bekommt man bei der Firma Götz. Beim Kettenrad hört es bei Götz allerdings bei einem 48er auf. Ich habe mir mein Ritzel und das 52er Kettenrad in Berlin bei der Firma Ketten Kuhnert gekauft. Dort bekam ich natürlich auch die für diese Übersetzung nötige Kette mit 128 Gliedern!

Mit dieser Übersetzung erreicht man folgendes: Zum einen kommt die Kette „höher“ – also weg von dem starken Andruck an die Schwinge / zum anderen gibt diese Übersetzung etwas mehr Power – allerdings schafft meine Twin jetzt nur noch 165Kmh – anstelle von 175Kmh mit der Originalübersetzung. Aber wer braucht Endgeschwindigkeit bei einer Enduro? Ein interessanter Nebeneffekt ist auch, dass die Twin Gas kultivierter umsetzt. Das macht sich besonders im Gelände positiv bemerkbar. Das obere Drehzahlende liegt jetzt bei rund 7000 U/min.

Allerdings ist mit dieser Umrüstung das Kettenschleifproblem auf der Schwinge immer noch nicht behoben. Ein originaler Kettenschleifer überlebt auch so keine 500Km – wenn überhaupt so viel. Die Lösung hierfür ist der für die Raumfahrt entwickelte und in den meisten guten Bratpfannen wohnende „Wunderwerkstoff“ Teflon. Ich habe mir einen Streifen auf die Schwinge geschraubt und einen unter diese als Reserve. Nach gut 1000 Km hat sich die Kette bis zu den Rollen eingeschliffen – und da bleibt sie dann auch ein paar Tausend Km – hoffe ich :-). Billig ist der Spaß nicht. Ein Streifen Teflon kostet rund 10 Euro. Im Moment teste ich noch ein anderes Material. Aber Teflon scheint ok zu sein. Leider ist das Zeug nicht so leicht zu bekommen und Teflonbrettchen im Küchenstudio kaufen und zerschnippeln ist noch wesentlich teurer als meine Quelle.

Auf dem Bild ist ganz gut zu erkennen, wie das Ganze dann aussieht. Wichtig ist, dass der Teflonsreifen vom Motor bis zur ersten Aufnahme vom Kettenschutz reicht, da der Schleifweg der Kette jetzt wesentlich länger ist.