Tag 4 – Rallye Tag 2


Tag 2 Missour - Mersouga - Die Schluchten des hohen Atlas / Die Etappe zur Wüste


original Tuareg-Rallye-Streckenbeschreibung:


Streckenbeschreibung:

Start 9:00


- Sonderprüfung Talsint (Schwierigkeit 1) Eine tief eingefahrene Piste fast nur aus aneinander gesetzten Kurven bestehend führt weiter Richtung Süden. Im ersten Teil ist eine exakte Einhaltung des Roadbooks gefragt


DK 1 - Col de Belcasem

Eine mittelschnelle Piste führt weiter Richtung Süden. Auf halber Strecke ist der Col de Belcasem zu überqueren. Hier erschweren Felsen und große Steinplatten ein schnelles Fahren. Unterbodenfreiheit ist wichtig.


DK2 - Budnip Piste

Die Einsamkeit der Wüste wird hier deutlich soweit das Auge reicht nur öde trostlose Landschaften. Hier möchte wohl keiner mit einer Panne liegen bleiben.


DK3 - Sonderprüfung Umfahrung von Erfoud

Die Sonderprüfung biete eine reichhaltige Kombination verschiedener Pisten. Zu Anfang Runde teilweise versandete Pisten. Nach dem Col de Erfoud reihen sich auf rund 10 Kilometern Tabel an Tabel die zu Sprüngen einladen. Im zweiten Teil eine schnelle breite Piste die bis an die Dünen von Mersouga führt und die dann bis ins Ziel durchquert werden müssen


DK Ziel

Definition der Schwierigkeitsgrade 1 = Piste für Einsteiger geeignet; 2 = Piste + loser Untergrund für Einsteiger Anspruchsvoll, 3 = Grobe Felsen und loser Untergrund 4 = Felsstufen, Steilabfahrten für erfahrene Offroader anspruchsvoll 5 = Sehr schwierig, nur die Besten kommen hier durch.


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Am Morgen wieder das übliche Prozedere. 07:30 Uhr Frühstück, 08:30 Uhr zum Vorstart. Dieser lag heute 5Km vom Hotel entfernt. Beim täglichen Vorstart muss jeder Fahrer seine Sicherheitsausrüstung vorzeigen. Sie besteht aus einem MedPack mit Rettungsdecke, einem Kompass, ein Feuerzeug, mindestens 3 Notraketen mit Abschussgerät und 3l Wasser. Nur wer alles vorweisen kann, bekommt seine Tages-Bordkarte.
Um 9Uhr war dann wieder Start-Time. Bis zur DK1 waren 50Km Offroad zu bewältigen. Die Strecke hatte wieder alles, was zu einer Offroadrallye gehört; Speedetappen, gefährliche Auswaschungen, die teilweise mehr Trial-Passagen waren und jede Menge schwierige Navigation. Inzwischen habe ich mich auf meinen NAV-Assistent eingespielt und die Navigation wird dadurch sicherer.
Anschließend kam 70Km Asphalt. Also eine Strecke zum entspannen und erholen. Dann wechselte das Roadbook wieder zwischen den Warnmeldungen BODENWELLEN und AUSWASCHUNGEN. Hier war das drehen am Gashahn immer ein riskantes Thema. Es galt, immer so zu fahren, dass noch genug Zeit zum bremsen da ist.
Dann galt es, den Col de Belcasem zu überqueren. Auf diesem Stück gab es alles böse, was man sich sonst nicht wünscht. Der Untergrund bestand aus groben Geröll, engen Kurven und hoch stehenden Steinplatten. Aber die Twin arbeitete sich brav durch alles durch. Hier half der zweite Zylinder und das Gewicht. Nicht wenige der leichten Maschinen lagen hier mehrmals auf der Nase. Danach gab es wieder schöne, schnelle Etappen.
Im Anschluss kam die Umfahrung von Erfoud. Eine landschaftlich tolle und schnelle Strecke.
Nun kam die bekannte Pistenstrecke zum Erg Chebbi, dem Marokkanischen Stück der Sahara.

Für heute war nur noch die letzte DK anzufahren. Rainer Autenrieth hatte diese mitten in die Dünen gelegt. Nach gut 400Km und wieder über 10h im Sattel war die Meinung sehr unterschiedlich in unserer kleinen Gruppe, die den Tag zusammen gefahren war, ob wir uns das noch antun wollen, oder nicht. Die ersten Versuche, in die Dünen zu fahren zeigten, dass der Sand extrem weich war. Das klang nach schweißtreibenden Ausgrabungsarbeiten. Die Mehrheit war gegen dieses Abenteuer nach einem recht harten Tag. Also 6 Strafstunden kassieren und ab ins Fahrerlager.

Dafür rutschte ich bei den Zweizylindern auf Platz 4 und in der Gesamt-Amateurwertung auf Platz 13. Inzwischen tat mir meine verstauchte (…) Hand auch ziemlich weh. Nach Rücksprache mit unserer Rallyeärztin war ich entschlossen, morgen eine Pause einzulegen. Trotzdem machte ich mich nach dem Abendessen und dem Fahrerbreefing noch daran, meine Räder zu wechseln. Ich hatte für den Sand schon einen separaten Radsatz mit MT44 Sandreifen mitgenommen. Dummerweise tat die Hand inzwischen so weh, dass ich selbst den Wechsel nicht machen konnte. Aber zum Glück fuhr ich ja mit Serviceunterstützung vom Team Kaiser und konnte auf helfende Hände zurückgreifen.
Meine Crossreifen hatten die Atlas-Schotterpisten der letzten beiden Tage auch nicht so gut überstanden. Der Vorderreifen ging zwar noch, aber der weiche Hinterradreifen war heftig abgefahren. Das ist eben der Preis einer weichen Gummimischung. Aber beim Fahren ist sie einfach besser. Also werde ich in den nächsten drei Tagen, die wir hier im Erg sind, noch neue Decken aufmontieren müssen (dachte ich…)


Eines der HighLights des Tages war die Flussdurchquerung. Hierbei war die sehr starke Strömung zu beachten. Gut 4/4 der Teilnehmer legten ihre Maschinen zum Vollbad ab :-) Ich kam trocken durch!!!

Pause vor einer Sonderprüfung.

Diese schöne und seltene AfricaTwin RD04 Marathon hat ihr Vollbad nicht so gut verkraftet