16.10.1999

Heute war wieder mal ein spannender Tag. Früh bin ich erst mal durch Göreme gezogen. Hier liegt eines der größten Kulturdenkmäler der Türkei; das Göreme Tal. Durch den Ausbruch des Vulkans Ercyias vor einigen Millionen Jahren und durch Regen und Wind entstand eine skurriele Felslandschaft. Das besondere daran aber ist, daß dieser Tuffstein so weich ist, daß man mit den bloßen Händen ein Loch graben kann aber auch so stabil, daß eben ein Höhlenbau möglich ist. Und genau das taten dann vor ca. 2.000 Jahren die ersten Christengemeinden auf der Flucht vor den Römern.

Ich habe mir eine ehemalige Felskirche angesehen. Im Inneren sind noch gut die christlichen Wandmalereien zu sehen. Um die Kirche herum und auch dahinter befindet sich ein schier endloses Höhlenlabyrint. Die Gänge zwischen den einzelnen Höhlen sind so niedrig, daß man sich tief bücken muß. So nach 20 Metern Krabbelei und immer wieder um die Ecke bekommt man ein ganz schön mulmiges Gefühl... bloß so mit Taschenlampe... aber ich hatte ja einen guten Führer.

Die Landschaft drum herum ist unbeschreiblich schön und futuristisch. Schaut mal Ende Nobember auf die Seiten wenn die Fotos zu sehen sind. Auch eine Telefonanlage gab es in den Höhlen. Man grub von Raum zu Raum einen Kanal - teils auch mit Kurven... und darüber verständigte man sich. Das klappt heute immer noch sehr gut. Auch zur Wein- und Honigverarbeitung hatten sich die Urchristen einiges einfallen lassen.

Hier habe ich auch ein deutsches Ehepaar aus Wiesbaden getroffen. Nach der Führung gabs natürlich wieder Cay... und getrocknete Aprikosen.

Die nächste Station lag ca. 30 km südlich: Die unterirdischen Städte von Kaymakli. Eigentlich die gleiche Geschichte, nur eben mehrere Stockwerke unter der Erde - faszinierend!

Als dann ging´s wieder aufs Bike und ab nach Taurus und Mersin... und dann endlich; das Meer!

Die Strecke bis dahin führt durch die verschiedensten Landschaften. Weite Felder, ein hohes Gebirge (da oben wars saukalt) und gerade Landstraßen. Also immer wieder was anderes. Das macht auch den Reiz dieser Tour aus.

Eigentlich wollte ich noch bis Anamur, aber ich habe ca. 30 km vorher einen guten Platz zum Campen, direkt am Meer, gefunden. Also wieder alles aufgebaut, Kaffee gekocht und den Fischerbooten beim Auslaufen zugesehen. Toll dieses Land.

Bis morgen.




      

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Gömere - eine Stadt aus dem Altertum

Zwar nicht so deutlich zu erkennen - aber jeder Türkei-Reisende kennt ihn: Mustafa Kemal - oder einfach "Atatürk" - der Vater aller Türken.

In diesem Hamam habe ich mich 5 Stunden bearbeiten lassen. Danach sind ein paar tausend Km Motorrad einfach raus aus den Knochen.

mein Berghotel

Kappadokische Landschaften und Bilder aus den Höhlen von Gömere

Am Fuß der Aynali Church

hier geht es eine Etage höher

Solche "Nottore" gibt es viele in den Höhlen. Sie dienten zum Schutz gegen Eindringlinge.

Hier drin wurde Wein gemacht

ab in die unterirdische Höhlenstadt von Kaymakli

Endlich am Meer... und der schönste Zeltplatz der gesamten Tour. Einsam an einer Klippe und die untergehende / aufgehende Sonne direkt am Zelteingang!!!