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Dive Ausrüstung

Zum Glück müssen wir heute nicht mehr mit selbst gebastelter Ausrüstung tauchen gehen. Der Tec Markt ist heute so groß, dass sich viele Anbieter schon seit Jahren erfolgreich am Markt halten. Zur Zeit drängt fast jedes Quartal ein neuer Player auf den Markt. Wir haben also die Qual der Wahl. Ich möchte hier keine Herstellerbewertungen vornehmen, sondern meine Erfahrungen und einige Tips geben, welche Fragen man sich VOR dem kauf stellen sollte. Dazu gebe ich Infos, warum ich bei bestimmten Herstellern gelandet bin. Das ist aber immer eine individuelle Sache.

Was ich grundsätzlich für gefährlich und falsch halte ist, billig kaufen. An der Taucherausrüstung hängt mein Leben. Wer kein Geld hat, sich einen passenden Trockentauchanzug zu kaufen, sollte sich ein anderes Hobby suchen. Ich musste selbst mit erleben, wie sich Mein Buddy aus 20m hoch geschossen hat, weil er einen gebrauchten und an den Beinen zu langen Trocki gekauft hat. Wäre die Nummer in 80m Tiefe und mit Trimix passiert, wäre er Querschnittsgelähmt oder Tod. Und das alles wegen gesparten 1000€???


Der Trockentauchanzug

Die Frage sollte nicht lauten „was ist der beste Trocki“ sondern „Wofür brauche ich ihn? Wer viel und lange in kalten Gewässern unterwegs ist, wird früher oder später zum Neopren Trocki greifen. Sie sind heute bei weitem nicht mehr so steig und unbequem wie früher. 

Der Trilaminat Trocki ist sicherlich der Allrounder. Leicht zu tragen und recht robust. Und dann gibt es noch die Ultraleichten mit Atmungsmembran (an der Oberfläche), wie z.B. den Ursuit Kevlar. Der hat natürlich überhaupt keine Isolationswirkung durch sein Material.

Zu bedenken ist auch, wo ich ihn einsetzen möchte. Wer in Höhlen durch enge Löcher kraucht oder in engen Wracks unterwegs ist, braucht extrem reißfestes Material ggf. Mit extra Kevlar Verstärkungen. Für den Alltagstauchgang reicht das Standard Trilaminat.


Dann kommt die Frage nach dem Reißverschluss. Ich denke mal. Ein Brustreißverschluß ist hier dem Rückenreißverschluß vorzuziehen. Den bekommt eh keiner alleine zu. Nun ist noch zu klären, ob Metall oder Kunststoff Zipp. Ich für meinrn Teil werde immer nur Metall nehmen. Schaut euch mal genau an, wie die Kunststoffteile abdichten…. Aber viele tauchen sie… sind ja auch schön billig ;-)


Nicht zu vergessen, welche Halsmanschette soll es sein? Latex oder Neopren? Klar, Neopren ist wärmer!!! Aber Latex trägt sich auch gut…


Ganz wichtig ist die Passform. Wenn der Trocki von der Stange nicht passt, dann Teilmaß oder Vollmaß. Ja, es kostet viel Geld. Aber siehe den Unfall meines Buddy`s!


Und dann ist da noch die Frage… Turbo Sohlen oder Rock Boots? Da gibt es für mich nur eine Variante: Rock Boots. Die geben einen guten Halt und schützen den Trocki vor Steinen und Sachen, welche Löcher in die Socken machen könnten.


Was nutze ich?

Mein STandardtrocki ist der SFTech Neopren mit Kevlar Verstärkung (Bild links). Er hat einen prima Sitz und Tragekomfort und hält schön warm. 

Für die Warmen Tage oder wenn ich SideMount unterwegs bin nehme ich den Ursuit Kevlar (Bild rechts). Beide Anzüge sind mit Socken ausgestattet - also Verwendung mit Rock Boots. Beide haben Beintaschen, Armmanschetten, Pinkelventil und Handschuhsysteme. Beim Bleibt noch die Frage nach dem geeignetem Trockenhandschuhsystem. beim Ursuit nutze ich ein Sitech Antaris System (Bild rechts). Ok, man muss immer darauf achten, dass es beim zusammenstecken „klick“ macht. Aber bei einem so leichten Anzug und dazu i.d.R. im Sommer ist das kein Problem. Am SFTech ist aktuell ein KUBI System verbaut. Davor hatte ich ein Rolock System (Bild blaue Handschuhe). Beide sind TOP Systeme. Warum bin ich dann umgestiegen? Das Rolock System muss immer sehr gut gefettet sein um sauber zu schließen. Nach langen, kalten TGs geht das System manchmal auch etwas schwer auf. Was überhaupt nicht geht ist die Verwendung dünnerer Trockenhandschuhe. Da ist das Öffnen immer eine Qual. Die Blauen sind dick und haben ein Innengewebe. Das ist besser zum öffnen und schließen!!!

Die KUBI Handschuhe werden einfach nur zusammengedrückt und gehen auch eicht wieder auf. Ich hatte immer bedenken, dass die auch unter Wasser zu schnell aufgehen. Jeder den ich kenne hat gesagt „ist mir noch nie passiert“. Ich war skeptisch. Nach meinem ersten Test kann ich nur sagen… GEILES SYSTEM!!!







Lampen

Lampen sind eine echte Religion und es ist erstaunlich, wie viel Geld manche Leute für ihre Hauptlampe ausgeben. Ja ok, eine Thor Lampe ist ja ganz ok, aber ein Preis weit über 1.000€ zzgl. Akku? Ist das noch angemessen?

Seit 2017/18 drängen immer mehr chinesische Hersteller auf den Tauchlampenmarkt. Die hiesigen Händler behaupten zwar oft, dass das Chinamüll sei und schnell kaputt geht…  Ich habe einige Lampen getestet und anderes fest gestellt. 


Auf dem nebenstehenden Bild ist mein Standard Cave Lampenset zu sehen. Oben Zwei SolarSTorm DXI mit je 1.200 Lumen. Beide sind auf ein GoodmanHandle montiert und stufenlos regelbar. Burntime mit gutem Akku ca 1,5 Stunden bei Volllast. Preis je Lampe: 19€ + Akku. Diesen Doppelpack nehme ich in der Höhle, wenn es eng wird und die Kabellampe sich verfangen könnte.


Die primäre Tanklampe ist eine Halcyon Focus 2 (auch wenn sie nicht Blau ist ;-). Sie hat 2 Leuchtstufen und der Spot ist vom Lichtschwert bis zum Videolicht frei regelbar. Diese Einstellung nutze ich viel Beil Filmen, weil ich da keinen Spot will. Ok, ich habe keine 1.100€ dafür bezahlt. Aber sie ist eine der besten Lampen derzeit am Markt.

Das Goodman Handle habe ich abgebaut. Befestigt wird sie auf dem Razor Mount System, welches ich auf der Hand trage


oben rechts sind 2 Archon V10S 50 Lumen Lampen, welche ich als Backup Lampen am Helm trage. Die sind, bei Ausfall des Primären Lichts schnell angeschaltet. Leider gehen die nur bis 60m und jede kostet 30 Euro plus Akk.


In der Mitte sind 2 Janut (jetzt Divepro) Lampen. Die sind in den Beintaschen verstaut und dienen als Lost Buddy Notlampen, welche an die Mainlinie kommen, wenn mal ganz viel schief geht… Jede Lampe kostet ohne Akku um die 10 Euro.

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(links abgebildet) oder, wenn die Lampe stört, kommt sie rechts an die Halterung am Helm und ich habe die Hände frei.


Vom Material her sind die China Lampen absolut gleichwertig den hiesigen. Auch die O-Ringe sind alle doppelt ausgelegt. Eine Schwachstelle ist die Abdichtung des Frontglases. Aber wenn mir eine Lampe je Jahr am Kopf absäuft… schaue ich nur, ob der Akku überlebt. Die Lampe fliegt dann einfach in den Müll.



UW Video Lampen

Das Spektrum von UnterWasser Videolampen wird immer unübersichtlicher. Jeder Lampenhersteller bietet in seinem Sortiment eine normale Tauchlampe mit < 110° Reflektor als Videolampe an. Manche machen das sogar in einem Gehäuse, wie z.B. GRALMARIN. Bei anderen sind es getrennte Köpfe, wie z.B. bei SeaYa. Dann gibt es die richtigen UW Video Lampen, wie z.B. von KELDAN, welche so zwischen 1.300 und 4.000 Euro je Stück liegen.

Eine wichtige Frage, die sich jede Unterwasser Foto/Videograf stellen muss ist, welche Burntime brauche ich. Bei Akku betriebenen Lampen ist die eben sehr begrenzt. Meine DIVEPRO Lampen sind bei 8° kaltem Wasser nach max 1,5h aus. Wenn sie überhaupt so lange halten. Wer mehrere Stunden haben will, kommt um ein Lampensystem mit IO-Cord und zentralem Akkutank nicht herum.


Inzwischen kommen aber immer mehr Chinesische Firmen auf den Markt. Dabei werden die Lumenwerte immer astronomischer. 34.000 Lumen sind dabei schon kein Problem mehr. Ich selbst habe einige Lampen von der Firma DIVEPRO (ex Janut). So z.B. die D90F (links auf dem Bild) und die VISION (unten auf dem Bild) . Beide mit großem Abstrahlwinkel und je um die 8.000 Lumen und dicht bis 100 Meter.


Schön an diesen Lampen ist, dass sie einen kompakten Akku haben und man nicht für jede Lampe mit 4 einzelnen Akkus herum Handtieren muss.. Auch sind sie in 2 bzw. 3 Stufen dimmbar.

Eine Schwachstelle sind die Schalter. Aber das ist bei fast allen UW Lampen ein Problem. Gerade wenn es kalt ist, haben die so manches Mal ihre Schaltprobleme. Die Verarbeitung in Summe ist aber absolut hochwertig. Sie sind wesentlich kostengünstiger, als die üblichen Marken. So kostet die D90F rund 400 Euro und die Vision 550 Euro. Immer inkl. BallMount und Ladegerät.

Interessant bei Divepro ist auch, dass man längere und somit stärkere Akkus kaufen kann. Somit kann man die Burntime schön verlängern.


Eine kleine Anmerkung zu den Lumen Monstern… Irgendwann blendet das Wasser die Lichtmassen zurück. Dann ist auch lein vernünftiges Foto oder Video mehr möglich. Wer 10 Meter in die Tiefe oder mehr ausleuchten will, kommt um externe Lampen / Blitze nicht herum. 


Da ich immer wieder gehört habe, dass es von den DIVEPRO Lampen einen  billigen Clone gibt, habe ich mir so ein Teil mal bestellt.
















Die Lampe kostet 45 Euro. Ok, dazu kommen nochmal 4x 18650 Akkus, wo jeder auch fast 10 Euro kostet. Aber der Preis macht trotzdem nur 1/4 einer D90F aus. Licht wirft die Lampe genau so. Die Verarbeitung ist ebenfalls gut. Das man noch Rotes und Blaues Licht anmachen kann mag ganz nett sein… das brauche ich aber nicht. Die Angabe, dass sie bis 300/500 Meter dicht sein soll halte ich mal für Blödsinn.

Ich werde sie als Fokuslicht / zusätzliches Videolicht auf mein Nauticam gehäude klemmen und mal schauen, wie lange sie lebt ;-)